FOLGE WOYZECK AUF
Nach dem Fragment
von Georg Büchner
Woyzeck ist der Entwurf eines Theatertextes, auf ein paar losen Seiten Papier niedergeschrieben. Diese fand man 1837, nach Büchners frühem Tod, in einer Schachtel unter seinem Bett. Eine Kiste voller Bruchstücke der Geschichte eines Opfers, das dem Wahnsinn verfällt und zum Mörder wird.
Aus Büchners Bruchstücken hat Barbara Boss zusammen mit dem Ensemble Woyzecks Geschichte neu geschrieben.
«Was ist das, was in uns
hurt, lügt, stiehlt und mordet?
Puppen sind wir, von unbekannten Gewalten
am Draht gezogen.
Nichts, nichts wir selbst!»
Woyzeck ist die Geschichte vom einfachen Soldaten Friedrich Johann Franz Woyzeck, der nichts hat, als seine Geliebte Marie und ihr gemeinsames Kind, für die er schuftet und darbt.
Zerfressen von Paranoia und Psychosen tut er seinen Dienst, rasiert seinen schwermütigen Hauptmann und isst die Erbsen, die ihm sein skrupelloser Doktor verschreibt. Marie, gequält von der dumpfen Liebe Woyzecks, hintergeht ihn mit dem stattlichen Tambourmajor.
Woyzeck, der sich von seinen Mitmenschen zunehmend gedemütigt und verstossen fühlt, bringt seine Marie in einem Rausch aus Wahn und Eifersucht um. Gepeinigt von Schuld, nimmt schliesslich auch sein Leben ein tragisches Ende.
Zu ihrem 30-Jahr-Jubiläum zeigen die Theaterleute ein wildes Rösslispiel, welches so schnell dreht, dass Abspringen unabwendbar zur Katastrophe führt.
Tickets können ab 1. Februar
online reserviert und an der Abendkasse bezahlt werden.
Unsere Theaterbar ist jeweils eine Stunde vor sowie im Anschluss an die Aufführung geöffnet.
Im düsteren Ambiente des geschichtsträchtigen Mostkellers von Dorly’s Getränkehandel in Merlischachen werden Büchners groteske Figuren zum Leben erweckt. Im intimen Rahmen und aus nächster Nähe verfolgen die Zuschauer Woyzecks Rausch aus Wahn und Eifersucht.
Regisseur Christof Bühler inszeniert mit den Küssnachter Theaterleuten einen rasanten Theaterabend mit viel Musik im ständigen Wechsel zwischen Komödie und Tragödie. Auf der Bühne stehen neun Spieler und Spielerinnen aus der Region Küssnacht und Afghanistan.
JULIA DOSSENBACH
LUKAS MEYER
SIMONE ULRICH
AHMAD ASKARI
PHILIPP MICHEL
SABRINA FORRER
LAURA BAUMBERGER
WISEL LAGLER
DANIELA HÄRTNER
Lukas Meyer WOYZECK
Julia Dossenbach MARIE
Alois Lagler TAMBOURMAJOR
Sabrina Forrer HAUPTMANN
Simone Ulrich DOKTOR
Philipp Michel ANDRES
Laura Baumberger MARGRET
Daniela Härtner GROSSMUTTER
Ahmad Askari NARR
Christof Bühler REGIE
Barbara Boss DRAMATURGIE
Moritz Achermann MUSIK
Simone Ulrich PRODUKTION
Christof Bühler, Barbara Boss AUSSTATTUNG
Sandro Griesser TECHNIK
Markus Güdel LICHTDESIGN
Gina Zbinden, Chantal Gattone, Doris Kälin
Rita Reichmuth, Charlotte Illi MASKE
Andy Ott GRAFIK
Roger Harrison FOTOS
Simone Ulrich WEB
Seit ihrer Gründung im Jahr 1987 zählen die Küssnachter Theaterleute zu den ambitioniertesten Laientheatergruppe in der Zentralschweiz. Bekannt und gross geworden mit aufwändigen Shakespeare-Freilichtspielen, präsentieren die Theaterleute noch heute Bühnenklassiker – am liebsten auf unkonventionelle Art und in überraschender Form.
Sei es im Chiemer Wald, am Küssnachter Quai oder in der Hohlen Gasse: Im Bezirk Küssnacht gibt es kaum einen Platz, der noch nicht von den Theaterleuten bespielt wurde. Mit einem Produktionsbudget im sechsstelligen Bereich und einem Arsenal an Helfern ermöglichten die Theaterleute in den 80er- und 90er-Jahren aussergewöhnliche Theaterlerlebnisse, die seinesgleichen suchten.
Auch Indoor scheuten die Theaterleute keine Mühe. Sie suchten immer wieder neue Wege, um ihr breit gestreutes Publikum zu überraschen und zu faszinieren – sei es in Form eines interaktiven Krimis (2002: «Der Mörder sind Sie!»), eines Ess-Theaters in der Goethe-Stube des Restaurants Engel (2006: «Die Mitschuldigen») oder mit einem der grössten Schweizer Filmerfolge (2009: «Die Schweizermacher»), den sie für die Bühne adaptierten.
Zum 20-Jahr-Jubiläum erhielt der Verein den erstmals verliehenen Küssnachter Kulturpreis. «Sie führten Klassiker der Welt- wie auch der Schweizer Literatur auf und verlangten dem Publikum mit unkonventionellen Stücken einiges ab», begründete die Jury ihren Entscheid. Gelobt wurde insbesondere die «Vielseitigkeit des Humors, welche die Theaterleute für Menschen jeglicher Couleur bieten».
30 Jahre in Bildern
Im untenstehenden Album blicken die Theaterleute auf 25 Produktionen zurück.
Ein Klick auf das entsprechende Bild führt Sie in unser digitales Archiv. Dort finden Sie Fotos und Webseiten aus vergangenen Zeiten.